„Menschenhandel darf sich nicht lohnen!“
Auf Einladung der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz und des Erzbistums Köln fand am 8. und 9. Februar 2022 die erste Europäische Tagung der Santa Marta Gruppe gegen Menschenhandel statt. Ziel der Online-Veranstaltung mit über 100 Teilnehmenden aus 23 Staaten war es, die Zusammenarbeit zwischen der Kirche, der Polizei und anderen Akteuren zu fördern. Zu diesem Zweck wurde ein Aktionsplan vorgestellt und diskutiert, der Kernprobleme und Schritte der Bekämpfung des Menschenhandels benennt.
Der Aktionsplan enthält Handlungsempfehlungen zu acht Bereichen des Opferschutzes und der Verbrechensbekämpfung. So fordern die Santa Marta Gruppe und die Deutsche Bischofskonferenz darin unter anderem, das Verbrechen des Menschenhandels in der Öffentlichkeit stärker sichtbar zu machen. „Das Thema Menschenhandel und Ausbeutung muss in der Mitte der Gesellschaft ankommen, damit das Verbrechen gesehen und als Problem verstanden wird“, so Weihbischof Ansgar Puff (Köln), Vorsitzender der Arbeitsgruppe Menschenhandel der Deutschen Bischofskonferenz. Ausreichende staatliche Mittel seien notwendig, unter anderem um spezialisierte Abteilungen in Polizei- und Strafverfolgungsbehörden zu schaffen und Fachleute auszubilden. Wenn illegale Gewinne aus Ausbeutung und Sklaverei eingezogen werden könnten, ermögliche dies nicht nur die Entschädigung der Opfer, sondern erhöhe das Risiko für die Täter. Denn „Menschenhandel darf sich nicht lohnen!“, betonte Weihbischof Puff. Die Santa Marta Gruppe und die Deutsche Bischofskonferenz werden den Aktionsplan nach der Auswertung der in der Konferenz geführten Diskussionen gegenüber Vertretern der Politik vorstellen und in die nächste internationale Konferenz der Santa Marta Gruppe einbringen. Die Umsetzung der im Aktionsplan empfohlenen Schritte soll in den nächsten Jahren begleitet und evaluiert werden.
Weitere Informationen dazu unter www.dbk.de