„Aktionsbündnis gegen Frauenhandel“ in Bayern begrüßt Vatikanisches Dokument –
Das Erscheinen der „Pastoralen Orientierungen zum Menschenhandel“ in deutscher Übersetzung wertet das „Aktionsbündnis gegen Frauenhandel“ in Bayern als bedeutsamen Beitrag zum Verständnis der Ursachen, Mechanismen und Dynamik des Menschenhandels. Auch seien die Ausführungen des Dokuments geeignet, „das Problembewusstsein bezüglich der perversen Ausbeutung von Menschen auch in unserer Gesellschaft zu schärfen“, so Burkhard Haneke, Geschäftsführer beim Osteuropahilfswerk Renovabis, im Namen des Aktionsbündnisses.
Wichtig sei in dem Papier insbesondere die „Beleuchtung des Nachfrageaspekts“, betont Haneke. Das werde nicht zuletzt bei der sexuellen Ausbeutung, ja Versklavung von Mädchen und Frauen auf dem deutschen Prostitutionsmarkt deutlich. Dieser Markt funktioniere nur so gut, weil es eine kontinuierliche Nachfrage gebe. Das Vatikanische Dokument fordert dazu: „Um die Nachfrage im Menschenhandel zu reduzieren, sind Rechenschaftspflicht, Verfolgung und Bestrafung in allen Bereichen der Ausbeutungskette erforderlich, und zwar von den Anwerbern und den Menschenhändlern bis hin zu den Verbrauchern.“ (Nr. 21)
In diesem Zusammenhang wird auch Papst Franziskus zitiert, der in der Nachfrage und „dem skrupellosen Egoismus vieler scheinheiliger Menschen“ die Hauptursache des Handels mit der „Ware Mensch“ sieht. Sicherlich sei, schreibt der Papst, „die Festnahme der Händler eine Pflicht der Gerechtigkeit“. Aber die wahre Lösung sei „die Bekehrung der Herzen, die Beseitigung der Nachfrage, um den Markt auszutrocknen“.
Auch das „Aktionsbündnis gegen Frauenhandel“ sieht, so Burkhard Haneke, darin „einen Dreh- und Angelpunkt der Problematik“. Das Bündnis werde sich weiter um Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung in diesem Themenfeld bemühen.
Weitere Informationen und die Handreichung finden Sie unter:
<www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/pastorale-orientierungen-zum-menschenhandel/detail>