Menschenhandel – moderne Sklaverei in Europa

Weitere Infos zur aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "OST-WEST. Europäische Perspektiven" unter: www.owep.de

Die moderne Sklaverei hat viele Gesichter: Menschen werden gezwungen, für Hungerlöhne zu arbeiten, andere – überwiegend Frauen und Kinder – sind Opfer sexueller Ausbeutung, selbst der Organhandel ist zu einem Geschäft mit hohen Umsätzen geworden. Der Mensch als Objekt und Handelsware spielt auf dem globalen Markt eine immer größere Rolle. Die aktuelle Ausgabe vder Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven“ (OWEP) beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und will zum Nachdenken über die Situation der Betroffenen anregen.

Angesichts der Komplexität des Themas „Menschenhandel“ kann sich das vorliegende OWEP-Heft nur mit einigen Teilbereichen befassen. Einen Schwerpunkt bildet dabei das Thema „Zwangsprostitution“, das innerhalb Europas seit den EU-Osterweiterungen 2004 und 2007 und den damit verbundenen Migrationsströmen erschreckende Ausmaße angenommen hat. Betroffene erheben anonymisiert ihre Stimme, Rechtsexperten und Vertreter von Hilfsorganisationen schildern ihren schwierigen Kampf gegen ein System, das die menschliche Würde mit Füßen tritt.

Das „System Menschenhandel“

Zu Beginn des Heftes steht der Bericht der Menschenrechtsaktivistin Inge Bell, die das „System Menschenhandel“ in seinen Abgründen vorstellt und anhand des Beispiels einer jungen Rumänin in Deutschland zeigt, wie diese Form der organisierten Kriminalität hier und heute funktioniert.

In den folgenden Beiträgen wird u.a. auch die grundsätzliche Frage nach der „Freiwilligkeit“ von Prostitution thematisiert, die Folgen und Probleme des Prostitutionsgesetzes von 2002 werden näher beleuchtet, und in zwei Interviews kommen die Ordensschwester Lea Ackermann und die Psychotherapeutin Michaela Huber zu Wort. Mit scharfen Worten geißelt Ackermann, die Gründerin von SOLWODI (Solidarität mit Frauen in Not), die Auswüchse von Menschenhandel und Prostitution hierzulande und sieht Deutschland zum „Bordell Europas“ verkommen. Huber macht deutlich, wie tief die Wunden der Betroffenen oft sind und welche schwerwiegenden Folgen der sexuelle Missbrauch nach sich zieht. Sie weist aber auch Wege zur Therapie auf, die freilich mühevoll sind und viel Zeit und Engagement erfordern.

Der Kampf gegen die moderne Sklaverei des Menschenhandels ist eine Aufgabe, die Staat, Kirche und Gesellschaft gemeinsam angehen müssen. Das vorliegende Heft will nicht nur Informationen vermitteln, sondern auch zum tieferen Nachdenken über die Situation der Betroffenen anregen.

Vollversammlung des Aktionsbündnisses gegen Frauenhandel „Frauenhandel – Moderne Sklaverei in Europa“ – Podiumsgespräch in Mainz

Doku 10 Jahre Aktionsbündnis gegen Frauenhandel

Cover der Dokumentation Zum 10-jährigen Bestehen des Aktions­bünd­nisses ist eine Publikation entstanden, die die Entwicklung des Aktionsbündnisses und die Themenschwerpunkte der vergangenen Jahre dokumentiert. Sie finden darin u.a. Tagungsbeiträge und Informationen über Referenten und Mitglieder.

Dokumentation herunterladen: Dokumentation 10 Jahre Aktionsbündnis gegen Frauenhandel (PDF, 1.2 MB)