Hunderttausende Mädchen und junge Frauen werden jährlich Opfer einer gigantischen Sexindustrie: skrupellose Menschenhändler kidnappen sie oder ködern sie mit falschen Jobversprechungen. Das wirtschaftliche Elend, die häufig prekäre familiäre Situation und die Perspektivlosigkeit vieler Frauen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind dabei oft ein gefährlicher Nährboden für die falschen Verheißungen der Loverboys und der Menschenhändler. So werden sie umgarnt mit Liebesschwüren oder es werden vermeintliche Stellen im Westen als Zimmermädchen, Bedienung oder Tänzerin mit gute Gehalt versprochen. Doch der Traum vom guten Leben entpuppt sich meist schnell als Albtraum der Zwangsprostitution. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989, aber auch mit der EU-Osterweiterung, hat der Frauenhandel aus diesen Ländern noch zugenommen. Durch die offenen Grenzen sind auch für die Menschenhändler die Zielregionen im reicheren Westen viel leichter zu erreichen.
Unter dem Titel „Frauenhandel bekämpfen: Erfahrungen und Projekte aus Osteuropa“ veranstalten das Aktionsbündnis gegen Frauenhandel, die Solidaritätsaktion Renovabis und die Hanns-Seidel-Stiftung eine Fachtagung und wollen damit den Blick auf die Herkunftsländer im Osten Europas lenken. Die Veranstaltung findet am 17. Oktober, am Vortag des Europäischen Tages gegen Menschenhandel, in Münchenstatt. Es referieren und diskutieren Expertinnen und Experten aus Politik und Wissenschaft, von Polizeibehörden und Fachberatungsstellen. Mit dabei sind auch Ordensschwestern und Sozialarbeiter/innen, die sich im Osten Europas in verschiedenen Projekten für die betroffenen Frauen einsetzen.
Datum: Donnerstag, 17. Oktober, 2017
Uhrzeit: 10.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung, Lazarettstr.33, 80636 München
Die Einladung und das detaillierte Programm der Fachtagung gibt es hier: Programm der Fachtagung