An den Rändern der Gesellschaft: besonders vulnerable Personen in der Zwangsprostitution
Der Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung, nicht zuletzt das brutale Geschäft mit der „Handelsware Frau“, blüht nach wie vor. Und doch interessiert das Schicksal der misshandelten, ja versklavten Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft nur Wenige. Dabei sind viele der Opfer besonders schutzbedürftig: Jugendliche, junge Frauen, obdachlose Frauen aus prekären Verhältnissen, alleinreisende Asylbewerberinnen und traumatisierte Frauen. Die Zuhälter und Menschenhändler nutzen häufig gezielt deren Notsituationen und Verwundbarkeit aus, um sie auszubeuten und zur Prostitution zu zwingen.
Das Aktionsbündnis gegen Frauenhandel, die Hanns-Seidel-Stiftung und das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis nehmen mit ihrer diesjährigen Fachtagung am 17. Oktober 2019 in Augsburg die besonders schützenswerten Personengruppen in den Blick. Gerade in diesem Bereich ist es wichtig hinzusehen statt wegzuschauen, und sich die schrecklichen Auswüchse des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung vor Augen zu führen. Experten und Expertinnen von Fachberatungsstellen, aus der Wissenschaft, Politik und von der Polizei, aber auch Betroffene selbst, sollen dabei zu Wort kommen. Mit dabei sind u.a. Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales; Sandra Norak, Betroffene von Frauenhandel; Prof. Dr. Ingeborg Kraus, Diplompsychologin und Traumatherapeutin sowie Sophia Wirsching, Geschäftsführerin des bundesweiten Koordinierungskreises gegen Menschenhandel.