„Moderner Sklavenhandel – mitten unter uns“
Ort: Nürnberg, Datum: 8. März 2006
Aus der Einladung zur Fachtagung
Die Arbeitsmigration von Frauen aus Osteuropa, die aus wirtschaftlichen, politischen, sozialen, familiären oder persönlichen Motiven in die Länder des „Mythos Westeuropa“ kommen, hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Allein aus den Staaten Süd- und Osteuropas gelangen nach Schätzungen der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) und des UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) pro Jahr 120.000 Frauen und Kinder in die Europäische Union. Die EUKommission geht sogar von weit mehr betroffenen Personen aus. Sie schätzt, dass 500.000 Frauen und Kinder jährlich in die EUMitgliedsstaaten gelangen und dort ausgebeutet werden. Als Prostituierte, Beschäftigte in Gastronomie und Haushalten, als Kindermädchen und Altenpflegerinnen werden diese Frauen und jungen Mädchen oft unter zwangsarbeitsähnlichen Bedingungen bis hin zu erzwungener Prostitution ausgebeutet. Ihr oft unklarer bis illegaler Aufenthaltsstatus liefert die Frauen der Willkür von Frauenhändlern, Arbeitgebern, Hausherren und Bordellbetreibern aus.