„Die Würde der Frau ist antastbar – Handel mit osteuropäischen Frauen“
Ort: Freising, Datum: 21.-22. Januar 2000
Aus der Einladung zur Fachtagung
Mit der Wende und der Grenzöffnung zu den Ländern Mittel- und Osteuropas vor 10 Jahren ist unsere Gesellschaft zunehmend mit dem Problem des Handels von osteuropäischen Frauen konfrontiert. Seit der Wende wurden rund 20.000 Frauen aus Mittel- und Osteuropa verschleppt und zur Prostitution gezwungen. „Neben dem illegalen Handel mit Kunstwerken, mit radioaktivem Material, Giftmüll und Drogen wird nun mit um ihr Überleben kämpfenden Flüchtlingen gehandelt, mit illegal eingeschleusten Kindern und jungen Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden.“ So formuliert es der neue Gesetzentwurf des Europaparlaments. Zunächst soll eine Beschreibung dieses Problems versucht werden, um es einordnen zu können: Ein Ausgangspunkt ist sicher das Wohlstandsgefälle zwischen West- und Osteuropa und die damit verbundene Arbeitsmigration.
Die Tagung soll zur Aufklärung und zur Sensibilisierung im kirchlichen und gesellschaftlichen Bereich beitragen. Ferner sollen verschiedene Initiativen vorgestellt werden, die in diesem Bereich schon tätig sind, um auf ihre Arbeit noch mehr hinzuweisen. Auch die Kirche und ihre Verbände sind immer wieder herausgefordert, nicht nur praktische Sozialarbeit zu betreiben, sondern auch öffentlich gegen diese Formen eines modernen Sklavenmarktes Stellung zu nehmen.